Viel wird über AAL (Ambient Assistend Living) gesprochen – der unterstützenden Technik, um Senioren/-innen zu ermöglichen, möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben.
Was aber, wenn irgendwann doch der Umzug in ein Pflegezentrum ansteht? Sollte dort nicht auch unterstützende Smarthome-Technik zum Wohle von sowohl Bewohnern als auch Pflegepersonal eingesetzt werden? Und wenn ja: Was und wie viel?
Diesen Fragen hat sich Hr. Julian Stengl in seiner Bachelorarbeit (Julian Stengl, Entwicklung eines Planungs- und Beratungsleitfadens für gebäudetechnische Assistenzsysteme
in Pflegeeinrichtungen, 2018) gewidmet und zur Ermittlung der wesentlichen Anforderungen eine Checkliste entworfen.
„Die Versorgungslücke in der Pflege wächst“ (S. Etgeton, Pflegereport 2030 – Die Versorgungslücke in der Pflege wächst, 2018
(https://www.bertelsmann-stiftung.de/es/unsere-projekte/pflege-vor-ort/projektthe-men/pflegereport-2030/))
Unter diesem Titel steht der Pflegereport 2030 der Bertelsmann Stiftung und ist damit eine der aktuellen Veröffentlichungen für die Prognose der Zukunft der Pflegebranche.
Abbildung 1: Prognose der Pflegebedürftigkeit zum Vergrössern hier klicken
Der Hintergrund dazu liegt in der Kombination aus demographischen Wandel („der Mensch wird immer älter“ – siehe Abbildung 1) und damit in vielen Fällen steigender Pflegebedürftigkeit sowie dem zunehmenden Pflegekräftemangel.
Somit gibt es konkrete und brennende Fragestellungen, wo und wie die Technik zur Reduktion dieser Versorgungslücke beitragen kann.
Deshalb schreibt auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) der Entwicklung und dem Einsatz der Mensch-Technik-Interaktion eine zentrale Rolle für die zukünftige Erhaltung der Qualität in der Pflege zu.
Aus diesem Grund wurde die Initiative „Pflegeinnovation 2020“ gegründet. Diese fördert mit rund 15 Millionen Euro Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum innovativen Technikeinsatz in der Pflege.
Welchen Beitrag kann die Gebäudeautomation in diesem Umfeld leisten? Hier ein paar Beispiele:
Im Detail kann man die bereits heute verfügbaren technischen Lösungsmöglichkeiten in folgende Kategorien unterteilen:
Was von den aufgeführten Anforderungen in einem konkreten Fall Sinn macht, ist individuell zu entscheiden. Genau dazu wurde die erwähnte Checkliste erstellt. Diese zeigt die wesentlichen Möglichkeiten, um sich individuell dafür oder dagegen entscheiden zu können. Dabei wurde im Vorfeld die Umsetzbarkeit berücksichtigt – d.h. die Checkliste führt nur auf, was auch technisch umsetzbar ist.
Hier klicken zur Ansicht der Checkliste (PDF)Tipp des Monats 02/19 als pdf